Hausmesse der Walther Rathenau Gewerbeschule 2018
Katja Maaß
Alexa, sonst bekannt als schwarzer Zylinder, der das Leben mancher Haushalte erleichtert oder vielleicht sogar bereichert, wird auf der Hausmesse der Walther-Rathenau-Gewerbeschule als Hologramm sichtbar. Alexa erklärt einem das Wetter, reagiert auf Beschimpfungen und tanzt ansprechend zu heißen Rhythmen. Und nicht nur hier hört man flotte Musik. Musik kann man auch mit roter Bete machen. Wie? Stolz erklärt mir ein Schüler, wie seine Gruppe das Gemüse verkabelt hat und beim Anfassen des Gemüses unterschiedliche Rhythmen entstehen. Eine weitere Gruppe hat ein Gerät entwickelt, das automatisch Longdrinks mixt. An anderer Stelle kann man ein selbstgebautes Auto mit Fernsteuerung durch einen ansprechend gestalteten Parcour schicken. Zugegeben, nicht all diese Geräte sind völlig neu erfunden, aber sie wurden von den Schüler*innen nach Vorbildern eigenständig entwickelt und haben durch ihren Fun-Faktor einen hohen Aufforderungsgehalt. Und hinter dem Spaß, der hier bei den Schüler*innen sichtbar wird, steckt viel mehr: Sie haben all die Geräte selbst entworfen und gebaut. Sie haben sich selbstgewählten Fragenstellungen zugewandt und sie in Gruppen forschend bearbeitet und gelöst.
Foto: Peter & Katja Maaß
Foto: Peter & Katja Maaß
Die Hausmesse, die die Walther-Rathenau-Gewerbeschule jedes Jahr veranstaltet, gibt den Schüler*innen der Fachrichtungen Pharmazie, Chemie, Elektrotechnik und Informatik die Chance, ihre Produkte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein wichtiger Schritt, um die Leistungen der Lernenden zu würdigen! Und man sieht den Schüler*innen den Stolz über die selbstentwickelten Produkte an. Ein Schüler erklärt mir, wie die Gruppe selbständig einen 3-D-Drucker gebaut hat und damit kleine Drohnen drucken kann. Und erst auf den zweiten Blick fällt es mir auf: Die schwarze Fliege, die er trägt, ist auch aus Plastik und gedruckt.
Beim Wandern durch die abwechlungsreiche Ausstellung bekomme ich auch fundierte Einblicke darin, wie mein Computer gehackt werden und was man dagegen tun kann. Damit erfahre ich Einiges über den Beruf des*der Fachinformatikers*in mit Fachrichtung Systemintegration, ein Feld, das mir bislang verschlossen blieb. An anderer Stelle lodern kleine Flammen unter Rundkolben: Auszubildende aus der Pharmazie stellen ihre Arbeit vor. Und mehr noch: „Die Jugendlichen lernen dabei nicht nur, das selbständige Arbeiten an Problemen und das Anfertigen von Produkten, was an sich für ihre berufliche Zukunft schon sehr wichtig ist.
Foto: Peter & Katja Maaß
Nein, sie lernen dabei auch, ihre Produkte ansprechend zu präsentieren“, erklärt mir Peter Maaß, Abteilungsleiter an der Walther-Rathenau-Gewerbeschule, der die Hausmesse seit 2007 jedes Jahr organisiert. Und richtig, das fällt mir an vielen Stellen auf, insbesondere am Rote-Bete-Stand: Hier stimmt wirklich alles: Vom Werbeschild und den Pflanzen im Hintergrund bis zu der Gärtnerkleidung der Schüler*innengruppe. Diese Schüler*innen haben verstanden, wie man ein Produkt auf den Markt bringt. Als ich schließlich wegen eines anderen Termins gehen muss, finde ich das sehr schade, denn es hätte noch so viel zu entdecken gegeben. Die Hausmesse, der Walther-Rathenau-Schule ist einen Besuch wert, auch und gerade mit Schulklassen: Sie sehen hier nicht nur, was andere Schüler*innen eigenständig entwickeln und bauen können, sondern sie erhalten auch Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe, die die Gewerbeschule anbietet und damit vielleicht Anregungen für ihre spätere Berufsausbildung. Die Schüler*innen freuen sich über die Besucher*innen, denn sie geben jedem*r von ihnen gerne Auskunft.