Herausforderungen und Chancen in der europäischen MINT-Bildung
Oliver Straser
Im Rahmen des vom European Schoolnet koordinierten Projekts The SEER wurden aktuelle Trends und Herausforderungen der MINT-Bildung untersucht. Dafür wurden Bildungsexpert*innen aus acht europäischen Ländern zum aktuellen Status der MINT-Bildung, zu Trends in MINT-Initiativen und den Auswirkungen internationaler MINT-Projekte im jeweiligen Land befragt.
In jedem der teilnehmenden Länder wird MINT-Bildung national hoch priorisiert, um insbesondere dem Fachkräftemangel und Lehrkräfteengpässen entgegenzuwirken. Diese Priorisierung zeigt sich durch politische und curriculare Entwicklungen sowie die Förderung nationaler MINT-Initiativen.
Dennoch blieben grundlegende strukturelle Entwicklungen bisher aus. Wichtigen Elementen der MINT-Bildung wie projektorientiertem Arbeiten, forschendem Lernen und interdisziplinären, modernen Unterrichtsthemen fehlen sowohl die strukturellen als auch fachlichen Rahmenbedingungen (Ausbildung der Lehrkräfte, angepasste Curricula und Prüfungskonzepte, Teamteaching). Europäische MINT-Projekte werden generell als wertvoll betrachtet und bilden häufig Ressourcen für Innovationen im MINT-Bildungsbereich. Jedoch konnten signifikante Auswirkungen auf die nationale MINT-Bildung noch nicht beobachtet werden.
Der aktuelle Zwischenbericht liefert detaiilierte Ergebnisse der Studie. Er ist Teil einer dreigliedrigen Erhebung, die die nationalen und internationalen Trends der MINT-Bildung erfassen soll. Im letzten Jahr wurden bereits Trends in internationalen MINT-Projekten veröffentlicht. Im kommenden Jahr werden Politikempfehlungen aus EU-Projekten und deren Einfluss auf nationale Politikentwicklungen im Detail untersucht.