ICSE hat seine erste Doktorin!
Katharina Flößer
Aufregung lag in der Luft, als sich das ICSE Team am 17. Juli bei bestem Sommerwetter vor dem Senatssaal einfand und der Frage nachging, wie denn in der heutigen Zeit guter Unterricht, insbesondere guter Mathematik-Unterricht aussehen kann. Denn mit dieser Frage hatte sich ICSE-Kollegin Katharina Flößer in den letzten Jahren im Rahmen des MaSDiV Projekts und ihrer Dissertation beschäftigt.
Im Projekt MaSDiV wurden Mathematik-Lehrkräfte in der Umsetzung innovativer, schüler*innenzentrierter Unterrichtsansätze unterstützt und sammelten nicht nur Erfahrung mit forschendem Lernen, sondern wurden auch im Einsatz von gesellschaftsrelevanten Themen in ihrem Unterricht geschult. Kontroverse Diskussionen im Mathe-Unterricht, das wäre ja mal wirklich cool, wenn das Alltag in deutschen Klassenzimmern wäre – dachte sich auch Katharina, die, zusammen mit weiteren ICSE-Kolleg*innen, die Fortbildungen durchführte. Und so wurde aus der Forschung rund um die an den Fortbildungen teilnehmenden Lehrkräfte die Grundlage für ihre Promotion; die erste ICSE Dissertationsarbeit!
Katharina vor der PH Freiburg
Katharina mit ihren Supervisor*innen Katja Maaß und Michiel Doorman
Diese fand dann eben an jenem sommerlichen Juli-Tag ein fulminantes Finale in der Disputation, der Verteidigung der zuvor abgegebenen schriftlichen Doktorarbeit. Das ICSE Team feuerte dabei kräftig an!
Mit Erfolg: nach knapp anderthalb Stunden Präsentation und Fragen zu ihrer Forschung bekam Katharina die Bestätigung, dass sie den Titel „Doktor der Philosophie“ nun tragen dürfe. Wobei, noch nicht ganz, denn richtig offiziell wird das erst mit der überreichten Urkunde.
Die erste ICSE-Promotionsabsolventin wurde anschließend gebührend gefeiert, auch mit einem vom Team liebevoll angefertigten Doktorhut.
Und wie sieht er denn nun aus, der perfekte Mathematik-Unterricht, liebe Katharina?
Selbst entdeckend zu lernen ist auf jeden Fall ein toller Ansatz, um Begeisterung zu fördern und Lernen nachhaltig zu gestalten. Genauso betonen das Einbinden von zeitgemäßen Themen und insbesondere auch kontroverse Diskussionen zu ethischen Fragestellungen gerade in Mathematik die Aktualität und Relevanz des Gelernten und zeigen Lernenden den Sinn des Lernstoffs für den Alltag und das Berufsleben.
Gemeinsam feiert das ICSE Team und Katharinas Unterstützer*innen die erste ICSE Doktorin
Also sollten Lehrkräfte die Schüler*innen ihren Lernstoff immer selbst entdecken und anhand aktueller Themen erarbeiten lassen? Ganz so einfach, und so „schwarz-weiß“, ist es eben leider nicht. Unterrichtsansätze müssen zur Lehrkraft, der Lernsituation und insbesondere zu den Lernenden passen. Außerdem beschränken Rahmenbedingungen und besonders auch vorgegebene Prüfungsformate die Freiheit der Lehrenden in der Gestaltung des Unterrichts. Somit ist die Frage nicht pauschal, sondern vielmehr individuell zu beantworten.
Klar ist aber, dass Projekte wie MaSDiV eine gute Unterstützung für Lehrkräfte bieten, Konzepte in ihrem Unterricht auszuprobieren und festzustellen, was für sie und ihre Klassen funktioniert.
Mit Katharinas Abschluss beginnt ein neues Kapitel in der ICSE-Geschichte – eines, das zeigt, wie aus Forschung echte Veränderung im Klassenzimmer wächst. Wir sind gespannt, welche zukünftigen Doktorand*innen die nächsten Seiten dieses Kapitels schreiben werden – und welche Hüte dann gebastelt werden!