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Kurz berichtet

ICSE Projekte fördern Mädchen

Mädchen und Frauen für Naturwissenschaften und Technik begeistern

Katja Maaß und Chrissi Fischer

Derzeit herrscht dramatischer Fachkräftemangel im MINT-Sektor. Gleichzeitig streben noch immer viel weniger junge Frauen Karrieren in MINT-Berufen (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an, als junge Männer. Woran liegt das und wie können wir, als Akteur*innen aus dem MINT-Bildungssektor, darauf Einfluss nehmen? Wie können wir junge Frauen für die MINT-Fächer begeistern, ihnen Karrieren in dem Bereich schmackhaft machen und damit gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken?

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Status quo begründen, ihn erhalten und stützen und auf die wir Einfluss nehmen können.

Grafik einer Person mit langen braunen Haaren und grünen Augen. Sie trägt einen gelben Helm, eine orangene Warnweste über einem blauen T-Shirt. Sie hält 3 lange Rollen Pergament unter den Armen, zeigt ihre Zähne (großes Lächeln) und hält einen Daumen in die Höhe. Der Hintergrund ist blau.

Bild: GraphicMama-team auf Pixabay

Marie Curie umgeben von ausschließlich Männern auf der Solvay-Konferenz 1927. Foto: WikiImages auf Pixabay

MINT ein exklusiver Männerbereich?

Zum einen spielt das Verständnis fester Geschlechterrollen und deren Manifestation im Schulsystem eine Rolle. Noch immer wird der MINT-Bereich als vorwiegend männlicher Bereich angesehen und viele Elter*n, Lehrer*innen und Schüler*innen meinen, dass Jungen natürlicherweise in MINT-Fächern bessere Leistungen erbringen; was wiederum die Leistungen und die Berufswahl beeinflusst. In dieser Vorstellung spielt öffentliche Repräsentation eine wichtige Rolle. Prominente Darstellungen von erfolgreichen Mathematiker*innen, Informatiker*innen, Naturwissenschaftler*innen und Techniker*innen bilden häufig immer noch meist weiße Männer ab. Es gibt wenige wirklich prominente Geschichten von erfolgreichen Frauen. Doch dies scheint sich in den vergangenen Jahren leicht zu ändern und macht Hoffnung. Populäre Erzählungen wie die von Marie Curie, Sofja Kowalewskaja, Clara Immerwahr oder dem Schwarzen NASA-Trio Katherine Johnson, Dorothy Vaughan and Mary Jackson im Film Hidden Figures finden zunehmend einen Weg in die Popkultur. Sie kommen damit auch in der aktuellen Schülerinnen-Generation an und schaffen dort Inspiration durch Vorbilder. Doch eine Zunahme an Repräsentation reicht nicht alleine, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.

Mit „typischen Mädchenthemen“ Barrieren abbauen

Was vor 50 Jahren noch viele Männer (und erstaunlicherweise auch viele Frauen) bestritten haben, gilt inzwischen als bewiesen: Mädchen stehen Jungs in nichts nach. Sie können es mit Jungen in Intelligenz, Logik und Fleiß aufnehmen. Sie haben alle Voraussetzungen, die es braucht, um in den MINT-Fächern genauso erfolgreich zu sein, wie Jungen. Nur wie können wir sie da abholen, wo sie momentan stehen, sie selbst davon überzeugen und sie nachhaltig für die MINT-Fächer begeistern? Untersuchungen zeigen, dass sich weiblich sozialisierte Menschen häufig für gesellschaftlich relevante Fragestellungen begeistern, für Aufgaben, die anderen Menschen helfen oder die Gesellschaft voranbringen. Sie arbeiten gerne im Team und problemorientiert. Dieses Wissen bietet einen praktischen Zugang für mögliche Veränderungen, wie wir den MINT-Unterricht der Zukunft gestalten können, um ihn ansprechender für Mädchen zu machen.

4 Mädchen arbeiten gemeinsam in einer Gruppe um einen Tisch herum an einem Projekt mit geometrischen Figuren.

Foto: ICSE

Und genau da setzt ICSE an. Wir rücken in unseren Projekten gesellschaftlich relevante Fragestellungen und kooperatives Arbeiten in den Mittelpunkt und zielen darauf, damit Mädchen (und natürlich auch Jungen) für die Naturwissenschaften zu begeistern.

Wir stellen in nächster Zeit einige unserer Projekte mit interessanten Angeboten für Schüler*innen vor.